COVID19-ITS-KISS
COVID19-ITS-KISS - ist ein Surveillance-System für nosokomiale Superinfektionen und multiresistente Erreger bei COVID-19-Patienten auf Intensivstationen.
1. Warum führen wir die COVID19-ITS-Studie durch?
Hinweis für Interessierte:
Die Studie startet ab dem 01.07.2021, die Rekrutierungsphase wird bis mindestens Ende des Jahres 2021 fortgesetzt.
Ein Einstieg in die COVID19-ITS-KISS-Studie ist für Intensivstationen mit etwa 100 COVID-19-Patienten bis zum Ende der Rekrutierungsphase möglich!
Für mögliche Fragen und zusätzliche Informationen können Sie sich gerne an das Studienteam Frau Dr. med. Friederike Maechler, Prof. Dr. med. Christine Geffers, Frau Solvy Wolke oder Frau Elke Lemke wenden.
Tel.: 030-450570233 oder 030-450577606
Fax: 030-450577920
Liebe COVID19-ITS-KISS-Teilnehmer,
zu den Studienmaterialien (Unterlagen für Schulungen, Kurzbeschreibungen des Projekts und Antworten auf allgemeine Fragen ..) gelangen Sie nach dem Login rechts oben auf dieser Seite.
1. Warum führen wir die COVID19-ITS-KISS-Studie durch?
Aus Berichten von ITS-KISS-Teilnehmern und aus unseren eigenen Beobachtungen wissen wir, dass das Risiko für bakterielle Ko-Infektionen (Superinfektionen), Pilzinfektionen und multiresistente Erreger (MRE) bei COVID-19-Patienten im Vergleich zu anderen ITS-Patienten erhöht zu sein scheint. Exakte Daten dazu fehlen aber. Bislang konnten solche infektiösen Komplikationen bei COVID-19 ITS-Patienten für Rückschlüsse auf die Effizienz von Infektionspräventionsmaßnahmen auch nicht in geeigneter Form genutzt werden, da sie überwiegend nicht als neue Infektionen, sondern als Erregerwechsel bei mitgebrachten Infektionen in Erscheinung treten. Einige ITS-KISS-Teilnehmer sind daher auch schon mit der Bitte an uns herangetreten, auch diese Fälle in ITS-KISS erfassen zu können.
Wir haben daher eine Surveillance-Komponente (COVID19-ITS-KISS) entwickelt, mit der auch solche Ko-Infektionen und MRE bei intensivmedizinisch versorgten COVID-19-Patienten erfasst werden können. Wie in KISS üblich, werden die Daten über die Surveillance-Plattform „webKess“ erhoben. Das Risiko für Ko-Infektionen und MRE bei COVID-19-Patienten kann so standardisiert und stratifiziert dargestellt und verglichen werden. Diese Daten stehen dann für Ihr internes Qualitätsmanagement zur Verfügung und Sie können die Daten, wie auch sonst im KISS üblich, für Erkenntnisse zur Effizienz von Infektionspräventionsmaßnahmen nutzen.
Die Entwicklung und Implementierung dieser neuen Surveillance-Komponente speziell für COVID19-ITS-Patienten wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
2. Wie gehen wir vor?
Zusammengefasst stellen wir Ihnen hier die wichtigsten Charakteristika der COVID19-ITS-KISS-Methode vor:
- Surveillance-Komponente innerhalb des ITS-KISS idealerweise parallel zur gleichzeitig stattfindenden ITS-KISS-Infektionssurveillance
- Einzuschließende Patienten: alle COVID-19 Patienten auf der teilnehmenden ITS
- Patientenbezogene Surveillance-Methode mit Dokumentation von Daten für jeden COVID-19-ITS-Patienten (auch für Patienten ohne unter Surveillance stehendem Ereignis)
- Unter Surveillance stehende Ereignisse:
- Erregerwechsel während des ITS-Aufenthaltes bei mitgebrachten Atemwegsinfektionen
- Neue sekundäre Sepsis während des ITS-Aufenthaltes bei mitgebrachten Atemwegsinfektionen
- Neue nosokomiale Atemwegsinfektionen während des ITS-Aufenthaltes
- Neue primäre Sepsis während des ITS-Aufenthaltes
- Neue MRE-Nachweise während des ITS-Aufenthaltes
Durch die BMBF-Förderung erhalten die Studien-Teilnehmer für jeden eingeschlossenen COVID-19-Patienten eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Die Dateneingabe ist sowohl rückwirkend für die bisherige Pandemie als auch vorausschauend für die noch kommenden Monate denkbar. Beachten Sie jedoch, dass pro teilnehmendem Krankenhaus voraussichtlich für max. bis zu 150 COVID-19-ITS-Patienten eine Vergütung gezahlt werden kann (abhängig von der tatsächlichen Teilnehmerzahl). Ein positives Ethikvotum und Datenschutzvotum liegt selbstverständlich vor
3. Datenschutz
Die Maßnahmen, die innerhalb der Studie durchgeführt werden (Einführung einer Surveillance mit Feedback) finden auf Intensivstationsebene statt und haben zum Ziel, Daten zur Häufigkeit von Infektionsereignissen und MRE bei COVID19-Patienten zu erhalten. Die Daten sollen von den Intensivstationen intern zur Selbstbeurteilung des Hygienemanagements genutzt werden. Die Surveillance-Daten sollen aber auch genutzt werden, um erstmalig auf nationaler Ebene Daten aus einer großen Anzahl von Einrichtungen zu erhalten, entsprechend aufbereitete Daten als Vergleichswerte (Referenzdaten) nutzen zu können und die Entwicklung der Infektionshäufigkeit im zeitlichen Verlauf zu analysieren.
Alle Daten werden von Seiten der Teilnehmer pseudonymisiert ans Studienzentrum weitergeleitet und in aggregierter Form ausgewertet, so dass auf Seiten des Studienteams kein Rückschluss auf individuelle Patienten möglich ist und keine Risiken hinsichtlich des Datenschutzes bestehen. Neben den Zugriffsberechtigten auf Seiten der Station selbst hat nur das Studienteam Zugang zu den Ergebnissen. Ein Widerruf der Teilnahme und Nutzung der Daten ist (jederzeit) möglich. Eine Datenschutzberatung bei der Charitè Berlin ist erfolgt.