1. Warum führen wir die COVID19-ITS-KISS-Studie durch?
Aus Berichten von ITS-KISS-Teilnehmern und aus unseren eigenen Beobachtungen wissen wir, dass das Risiko für bakterielle Ko-Infektionen (Superinfektionen), Pilzinfektionen und multiresistente Erreger (MRE) bei COVID-19-Patienten im Vergleich zu anderen ITS-Patienten erhöht zu sein scheint. Exakte Daten dazu fehlen aber. Bislang konnten solche infektiösen Komplikationen bei COVID-19 ITS-Patienten für Rückschlüsse auf die Effizienz von Infektionspräventionsmaßnahmen auch nicht in geeigneter Form genutzt werden, da sie überwiegend nicht als neue Infektionen, sondern als Erregerwechsel bei mitgebrachten Infektionen in Erscheinung treten. Einige ITS-KISS-Teilnehmer sind daher auch schon mit der Bitte an uns herangetreten, auch diese Fälle in ITS-KISS erfassen zu können.
Wir haben daher eine Surveillance-Komponente (COVID19-ITS-KISS) entwickelt, mit der auch solche Ko-Infektionen und MRE bei intensivmedizinisch versorgten COVID-19-Patienten erfasst werden können. Wie in KISS üblich, werden die Daten über die Surveillance-Plattform „webKess“ erhoben. Das Risiko für Ko-Infektionen und MRE bei COVID-19-Patienten kann so standardisiert und stratifiziert dargestellt und verglichen werden. Diese Daten stehen dann für Ihr internes Qualitätsmanagement zur Verfügung und Sie können die Daten, wie auch sonst im KISS üblich, für Erkenntnisse zur Effizienz von Infektionspräventionsmaßnahmen nutzen.
Die Entwicklung und Implementierung dieser neuen Surveillance-Komponente speziell für COVID19-ITS-Patienten wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.